Leben

Der Ausgangspunkt meiner Arbeiten ist Wahrnehmung. Wahrnehmen“ ist in Merleau-Pontys Worten „sich irgendetwas durch den Körper vergegenwärtigen“. Die Skulpturen sind „meine“ Dimension. Mich interessiert das Zusammentreffen und Ablauf der Gefüge im Raum. Dazu kommt noch, dass ich eine Affinität zur Widersprüchlichkeit habe und Körperlichkeit als einen wichtigen Gestaltungsfaktor in meinen Skulpturen sehe.

Ich lebe in einem ‚Biotop’ von Bezügen, die mir zeitweise bewusst werden. Ein Beispiel dafür sind Umzugskartons, die ich täglich in meinem Atelier im Hof einer Möbelspedition sehe. Das Umhüllen, Schützen, Lagern, Stapeln sehe ich sehr häufig in meinen Skulpturen wieder. Die Umzugskartons entwinden sich den Händen in der gleichen Weise wie meine Skulpturen im Anfangsstadium, bevor es mir dann irgendwann gelingt, diese zu stabilisieren. Auch wegen meiner sportlichen Vergangenheit (Kunstturner) reizt mich das Moment des labilen Gleichgewichts und deswegen mag ich eine gewisse Artistik in der Kunst, was auch Abstürze mit einschließt.

Die Skulpturen haben eine klar definierte Beziehung zum Raum. Gleichzeitig setze ich eine dunkle Oberfläche ein, die dies wieder verunklärt. Was ich am Anfang suchte war eine dunkle Oberfläche, die dem Betrachter außen vorhält. Die Oberfläche aus Schellackpolitur nimmt den Umraum auf statt ihn auszugrenzen. die tiefe Schwärze und die Spiegelungen lassen die Grenzen verschwimmen, verunklären die festen Flächen.

 

1949 In Würzburg geboren
1964-67 Lehre und Arbeit als Lithograf
1974-78 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin, bei Hans Nagel, Robert Kudielka und Phillip King,
Meisterschüler von Phillip King
1980-81 DAAD-Stipendium in Wien
lebt und arbeitet in Bremen
1980 „Senatsankäufe“ Ausstellung Berlin
1983 2. Triennale für Kleinplastik- Fellbach, Kunsthalle Bremerhaven, Kunstverein Neuenkirchen
1984 Städtische Galerie Fellbach
„Junge Kunst in deutschen Kunstvereinen“- Kunstlandschaft Bundesrepublik Deutschland- Von der Heydt Museum Wuppertal
1985 „Die sich verselbständigenden Möbel“- Objekte und Installationen von Künstlern, Von der Heydt Museum Wuppertal
1987 „Der Raum“, GAK- Bremen
1990 „Auf den zweiten Blick“ mit Otto Völker, Gruppe Grün Bremen
1991-92 Städtische Galerie Kiel, mit Otto Völker
2001 8. Triennale für Kleinplastik, Fellbach
2006 Atelierhaus Friesenstraße, Bremen
2010 Ausgewählt, Wolfgang Wagner Kutschker„, Akademie der Künste Berlin
2012 Förderkreis für Gegenwartskunst im Kunstverein Bremen, Kunsthalle Bremen
2016 Künstlerräume“ Neues Museum Weserburg
„Leuchten“ Sammlung Schnepel, Neues Museum Weserburg
2019-20 „Konkret Bremen“ Städtische Galerie Bremen